Veranstaltung: | Erste Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND Berlin 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 4 Verschiedene Anträge |
Status: | Beschluss |
Abstimmungsergebnis: | Einstimmig beschlossen |
Beschluss durch: | Erste ordentliche Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND Berlin 2024 |
Beschlossen am: | 03.03.2024 |
Antragshistorie: | Version 2 |
Emmauswald bleibt!
Beschlusstext
Der Emmauswald in Neukölln soll einer Bebauung mit teuren Eigentumswohnungen
durch den Immobilienkonzern Buwog/Vonovia weichen, die auch in den umliegenden
Kiezen zu Preissteigerungenund Verdängung führt. Da es auf bezirklicher Ebene
für dieses Vorhaben keine Mehrheit gefunden hat, hat der Senat das Verfahren zur
Aufstellung eines Bebauungsplans (B-Plan) an sich gezogen.
Als Grüne Jugend Berlin stehen wir für eine sozial-ökologische Stadtentwicklung,
die den Interessen der Berliner*innen folgt und nicht denen profitorientierter
Immobilienkonzerne. Das Vorhaben der Buwog auf dem Emmauswaldgelände ist weder
sozial noch ökologisch. Deshalb fordern wir:
1. Keine Bebauung des Emmauswald. Der Emmauswald in Neukölln soll erhalten und
geschützt werden. Eine Bebauung mit Sozialwohnungen der anliegenden Brachfläche
(die Teil des gesamten B-Plans ist) begrüßen wir.
2. Rückübertragung des B-Plan Verfahrens an den Bezirk Neukölln. Ein Entzug der
Planungsrechte durch den Senat, nur um die Gewinnmaximierung des Investors
durchsetzen zu können, ist beschämend und hat nichts mit einem "Gesamtinteresse
Berlins" zu tun. Bezirkliche Fragen der Stadtentwicklung sollen im Bezirk
entschieden werden - hier also in Neukölln.
3. Behutsame Öffnung des Geländes. Das Gelände soll möglichst zumindest in
Teilen und unter Berücksichtigung des Naturschutzes für die Anwohner*innen
geöffnet werden.
4. Die Anpassung des Flächen- und Baunutzungsplans an die tatsächlichen
Gegebenheiten vor Ort: die Einstufung des Geländes als Waldfläche.
Berlin braucht mehr sozialen Wohnraum und mehr ökologische Flächen. Eine
Bebauung des Emmauswaldes ist weder sozial, noch ökologisch.
Begründung
Im Sommer 2023 stellten die Berliner Forsten offiziell fest: Bei dem Gelände handelt es sich um einen Wald nach Landeswaldgesetz. Und zwar um den größten Wald in Neukölln!
Jeder Berliner hat das Anrecht auf 6 Quadratmeter wohnortnahe Grünfläche – in Nord-Neukölln sind es derzeit weniger.
Laut Kartierung des Bezirks (Stand 2013) stehen auf dem Emmauskirchhof West 725 Bäume, wovon bereits 2013, 231 Bäume als erhaltenswert eingestuft wurden. Darunter sind 84 besonders wertvolle und prägende Bestandsbäume mit Stammumfängen >130 cm gelistet, unter denen sich Linden, Eichen, Ahorn und Kastanien befinden.
hier gibt´s Infos zur Initiative: https://emmauswald-bleibt.de/
hier gibts mehr Infos zur Entziehung des Bebauungsplans durch den Senat: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/09/berlin-neukoelln-bezirk-senat-emmaus-kirchhof-wald.html